Pfarrkirche

„Es gab einen Traum von einer Kirche, die den Rhythmus ihrer Umgebung aufnimmt, offen für die Menschen der Stadt, als Ort der Begegnung und Gespräch, als Ort für Feier, Gebet und Meditation. Es gab einen Traum von einer Kirche, die neugierig macht.“

So brachte es der damalige Architekt Prof. Manfred Ludes auf den Punkt, als er sich Gedanken machte über Sakralbauten, die er im Laufe seines reichen Schaffens an verschiedenen Orten errichtete.

Einen seiner Träume hat Prof. Ludes bei uns in Heiden Wirklichkeit werden lassen: unsere St. Georg Kirche.

Anfang der 1970er Jahre war man nach vielen Gesprächen und nicht wenigen erregten Debatten in Abstimmung mit dem Generalvikariat in Münster zu dem Entschluss gekommen: Im neuen Ortszentrum wird eine Kirche gebaut.

In langen Diskussionen zwischen dem damaligen Pfarrer Clemens Busche, den Vertretern der politischen Gemeinde und den Pfarrangehörigen, wurde das Architekturbüro Ludes in Dorsten mit der Planung des Kirchenneubaus beauftragt.

Auf dem Grundmodul eines gleichseitigen Dreiecks entstand ein entsprechend gegliederter Grundriss. Diese geometrische Form findet sich im gesamten Kirchenraum wieder: in den Betonkassetten der Decke ebenso wie in den Verglasungen der Fenster, in der Gestaltung des Altarsteins sowie in den angrenzenden Räumen der Sakristei.

Entsprechend der Vorstellungen der Gemeinde wurde die neue Kirche auf dem neu geplanten „Marktplatz“ im Zentrum des Dorfes errichtet. So erhielt das Dorf eine „neue Mitte“, die entscheidend von der Ausstrahlung dieses christlichen Bauwerks geprägt wird.

Am 16. Mai 1971 erfolgt die feierliche Grundsteinlegung der Kirche.

Die Weihe der neuen St. Georg-Kirche findet am 27. November 1971 durch den damaligen Weihbischof Laurenz Böggering unter großer Anteilnahme der Heidener Bevölkerung statt: die Mauern des Gebäudes innen wie außen, der Fußboden und der Altar werden mit geweihtem Wasser symbolisch gereinigt, die Reliquien (Gegenstände von Heiligen) übertragen und in den Altar eingelassen. Darauf folgen das Weihrauchopfer auf dem Altar sowie die Salbung des Altars und der gesamten Kirche.

Daran schloss sich die Feier der ersten Heiligen Messe im neuen Gotteshaus an.
Rückblickend auf dieses Ereignis schreibt der Chronist:

„Die Umstellung auf die neue Kirche haben unsere Gläubigen sehr schnell vollzogen, nicht nur, weil sie temperaturmäßig wärmer ist als die alte Kirche, sondern wohl auch, weil sie Wärme und Geborgenheit bietet. In den Wochen nach der Kirchweihe stellen wir mit Freude fest, dass das neue Gotteshaus ganze Scharen von Besuchern von nah und fern anzieht und dass es bei allen gut ankommt. So sind die Heidener schon bald stolz auf diese ihre Kirche.“